Verabschiedung Pfarrer Dietmar F. Schuh, Absberg und Spalt
Zum Abschied ertönte die Clubhymne
ABSBERG – Nach über zwölf Jahren Tätigkeit verabschiedet sich Pfarrer Dietmar F. Schuh von den beiden eigenständigen Kirchengemeinden Asberg und Spalt. Der Seelsorger übernimmt ab Dezember den „Fünfer-Verbund“ der Kirchengemeinden Theilenhofen, Dornhausen, Wachstein, Gundelsheim und Wachenhofen im Dekanatsbezirk Gunzenhausen.
Nur eine kleine Anzahl Gemeindeglieder konnten der Verabschiedung beiwohnen. In seiner Abschiedspredigt ging Schuh auf den ersten Lockdown zur Corona-Pandemie ein. Damals ließ er beim Streichen des Zaunes am Pfarrhaus seinen Gedanken freien Lauf und stellte sich nach eigenen Worten die Frage „Was hast du bisher auf dieser Stelle erreicht?“.
Bei genauerem Hinsehen kam da so einiges zusammen: Das marode Pfarrhaus wurde grundsaniert, das Dietrich-Bonhoeffer-Haus gebaut, die beiden Kirchengemeinde Absberg und Spalt kamen sich näher, beim Reformationsjubiläum schlüpfte Schuh in die Rolle des Spalatin, mit den Konfirmanden war er mit Eseln rund um den Müßighof unterwegs und vieles mehr.
Seine zweite Frage war: „Was willst du für Absberg und Spalt noch erreichen?“ Dabei sei ihm klar geworden, dass nun wohl der rechte Zeitpunkt sei, um etwas Neues anzupacken, eine neue Herausforderung zu suchen. Im „Fünferverbund“ im Dekanat Gunzenhausen hat er sie nun gefunden.
Im Mai 2009 kam Schuh von Weiden nach Absberg, rief Dekan Klaus Mendel in Erinnerung, im Februar 2019 übernahm er zusätzlich die Stelle des Seniors des Gunzenhäuser Pfarrkapitels. Mendel dankte Schuh für die gute Zusammenarbeit und entpflichtete ihn aus dem Amt eines Seelsorgers für die beiden Kirchengemeinden Absberg und Spalt.
Der Gottesdienst wurde mitgestaltet von Organist Wolf-Dieter Süßenguth und dem Posaunenchor. Sie gaben zum Ende die bekannte Dudelsackmelodie „Highland Cathedral“ zum Besten. Im Anschluss ergriff der Rother Landrat Dieter Eckstein das Wort. Seit Jahren, berichtete er, komme er an Silvester nach Absberg, um am Silvesterkonzert in der Christuskirche teilzunehmen. Für Eckstein sind Seelsorger wichtig für die Städte und Gemeinden. Ihre Aufgabe sei es, die zehn Gebote zu verkünden und dem Gemeindeleben neue Impulse zu vermitteln.
Für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zitierte Landratsstellvertreter Jürgen Obermeier den spanischen Schriftsteller Miguel de Unamuno: „In jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang“. Zwar verlören die beiden Kirchengemeinden einen Mann, der in seiner Dienstzeit viel angepackt, geleistet und bewegt habe, zum anderen aber bleibe Schuh dem Landkreis an seiner neuen Wirkungsstätte in Theilenhofen weiterhin erhalten.
Kinder getauft und konfirmiert, Ehen geschlossen und Verstorbene zur letzten Ruhestätte begleitet, Feste gefeiert und den Gemeindegliedern mit Rat und Trost zur Seite gestanden: All das gehörte nach Worten des Absberger Bürgermeisters Helmut Schmaußer zum Leistungsspektrum von Pfarrer Schuh. Schmaußer erkannte eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihren Ämtern, sowohl der Pfarrer als auch der Bürgermeister müssten für ihre Gemeindeglieder einfach da sein. Der Bürgermeister ergänzte das, was Schuh in Absberg erreicht hat, noch um zwei weitere Posten: der Kirchturm der Christuskirche wurde saniert und die Orgel mithilfe eines Zuschusses der Marktgemeinde gereinigt.
Sehr am Herzen lag Schuh die ökumenische Zusammenarbeit, wie der katholische Pfarrer Gerhard Grössl betonte. Er erinnerte unter andrem an den ökumenischen Feierabendkreis, die vielen Seniorennachmittage, die gelungenen Ausflüge, die alljährlich gemeinsam für Regens-Wagner gehaltenen ökumenischen Krippenfeiern und die ökumenischen Erntedankandachten an der Antoniuskapelle am Müßighof.
Für die Gitarrengruppe „Saitenlob“ bedankte sich Sprecherin Inge Bickel. Schuh hatte nicht nur zur Wiedergründung beigetragen, sondern auch selbst mitgespielt. Segnende Worte gab es auch vonseiten der in Absberg beheimateten Franziskanerinnen aus Dillingen.
Am Ende hatte der Posaunenchor noch eine Überraschung für den scheidenden Pfarrer, der ein leidenschaftlicher „Clubberer“ ist, parat: Posaunenchorleiter Manuel Hofmann ließ die Vereinshymne des 1. FC Nürnberg „Die Legende lebt“ erklingen. HORST KUHN