Pfingsten 2024

von | Mai 17, 2024

Gegenwind – Rückenwind – Aufwind

Die warmen Temperaturen im diesjährigen Frühsommer locken viele Wanderer, Pilger und Radler auf die Straßen im Seenland. Viele Kilometer legen sie täglich zurück, über Stock und Stein. „Mit dem Auto hab ich’s da bequemer!“, denke ich, als ich einen Radler überhole, dessen Windjacke sich vorne eng um den Körper legt, während sich am Rücken ein großer Luftballon ausbuchtet. Mit aller Kraft strampelt er gegen den Wind und die leicht ansteigende Straße zwischen Kalbensteinberg und Fünfbronn. Sein Ziel – vermutlich momentan noch in weiter Ferne. Wer weiß, wohin er unterwegs ist?

Mit Gegenwind haben wir in unserem Leben immer wieder zu kämpfen. Nicht alles läuft glatt und viele Pläne brauchen, bevor sie Realität werden, auch eine nicht geringe Kraftanstrengung. Sicherlich kennen Sie das auch: Nach einem Unfall mit Blechschaden will die Versicherung nicht zahlen, der Umbau des Hauses erfordert einen Papierkrieg mit den zuständigen Ämtern, auf der Suche nach einer Diagnose pilgern Sie von Arzt zu Arzt – und niemand kann helfen.

Und doch ist auch immer wieder frischer Wind zu spüren: Aufwind oder gar Rückenwind! Hier gibt es Unterstützung, dort noch einen wichtigen Hinweis. Es kann weitergehen, weiter mit neuer Power!

Heute feiern wir Pfingsten. Gemeinhin ist es das ‚Geburtstagsfest‘ der Kirche – im Ursprung aber das Geistfest. Hinter diesem Geist Gottes steckt nach dem alttestamentlichen Verständnis tatsächlich „bewegte Luft“, also Wind. Viele biblische Geschichten handeln von oder mit „Ruach“, der Geistkraft Gottes: Am Anfang haucht Gott Adam seinen Atem – und damit seinen Geist – ein. Erst dann erwacht der erste Mensch zum Leben. Erschöpfte Personen werden durch die Ruach Gottes gestärkt und spüren Aufwind. Auch die Auferstehung Jesu ist durch diese Geistkraft gewirkt. Und nicht zuletzt lesen wir von Paulus‘ Missionsreisen, die vom Geist geplant waren. Er treibt die Prediger in die unterschiedlichsten Städte. Immer wieder sind sie vor neue Herausforderungen gestellt. Mancherorts sind alle ihre Bemühungen umsonst, manchmal sind sie nicht nachhaltig, manchmal aber wirken sie auch in eine gute Zukunft hinein. Die Geistkraft richtet Menschen auf, fordert sie heraus und lässt sie lebendig werden.

Ich wünsche Ihnen von Herzen den bewegenden und leben-schaffenden Geist Gottes. Möge er Sie ermutigen, sich mit Ihren Gaben und Fähigkeiten einzubringen, zum Beispiel im Kirchenvorstand. Und möge er ihnen auch im Privaten Rückenwind geben, der ihnen Dinge gelingen ohne viel Anstrengung lässt!

Ihre Pfarrerin Antonia Pohler aus Kalbensteinberg/Fünfbronn

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