Kirchenvorsteherabend in Dittenheim

von | Okt 15, 2022

Martin Luther mal anders.   Kirchliches Kabarett Das Ehepaar Röhlin „fränkelte“ auf gekonnte Weise.

 DITTENHEIM – Bei einem Treffen von Kirchenvorständen aus dem evangelischen Dekanatsbezirk Gunzenhausen in der Mehrzweckhalle gab es aktuelle Informationen – und einiges zu lachen.

„In meiner zwölfjährigen Tätigkeit als Dekan kann ich erstmals verkünden, dass alle Pfarrstellen im Dekanat mit Pfarrerinnen und Pfarrern besetzt sind“, sagte zu Beginn Dekan Klaus Mendel. Und nannte die Kirchengemeinden Absberg und Spalt (Pfarrerin Agnes Müller-Grünwedel) sowie Haundorf und Laubenzedel (Pfarrer Michael Babel und Anna Schuh, Pfarrerin zur Probe). Pfarrerin Antonia Pohler nimmt am Ende der Elternzeit im Dezember wieder den Dienst in Kalbensteinberg und Fünfbronn auf. Die offene zweite Pfarrstelle für die Kirchengemeinden Merkendorf und Hirschlach wird Pfarrerin zur Probe Anja Siewert übertragen. Die freigewordene Stelle als Pfarrerin am Beruflichen Schulzentrum und an der Wirtschaftsschule Gunzenhausen wurde zum 1. September durch Pfarrerin Melanie Bär wiederbesetzt.

Anschließend standen Ruth und Karl-Heinz Röhlin (Neuendettelsau) im Mittelpunkt – mit ihrem Kabarett „Luther und die Franken“ in fränkischer Mundart. Es ging um Einblicke in das Leben und Wirken von Martin Luther in den Jahren 1517 bis 1525. Den Anschlag der 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg am 31. Oktober 1521 bezeichnete Röhlin als ein „Hammerwerk“ in der Geschichte der Reformation. Nicht zu kurz kam auch Luthers Verbindung und Ehe mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora. Im Vortrag sprach der frühere Regionalbischof den engen Kontakt zu Georg Burkhardt, genannt „Spalatinus“, was „kleiner Mann aus Spalt“ heißt, an. Die Welt wäre ohne ihn „sehr dunkel geblieben“, und es hätte „die Reformation in dieser Form nicht gegeben“. Röhlin weiter: „Spalatin und Luther haben sicherlich auch das gute Spalter Bier getrunken.“ Zur Melodie von „Ein feste Burg ist unser Gott“ sang Röhlin „Ein feste Burg ist unser Trott, der Wohlstand macht besoffen. Die Wirtschaft brummt auch ohne Gott; die Börse ruft zum Zocken. Keiner stoppt diesen Wahn, wer zahlt, der schafft an. Groß’ Macht und viel List – hat heut’ der Lobbyist – auf Erd’ sind viel sein’sgleichen.“ Beim Ratespiel nach dem Muster von „Wer wird Millionär?“ mussten die Zuhörer Fragen zum Leben des Reformators beantworten. Waren diese richtig, gab es den bissigen, humorvollen Kommentar: „Sie haben 100 000 Euro gewonnen.“ Es zeigte sich, dass Karl-Heinz Röhlin seine Texte mit spitzer Feder geschrieben hat. In Dittenheim brachte er sie auch mit spitzer Zunge rüber. Ruth Röhlin lieferte dazu die Begleitung per Keyboard. Die Vorstellung regte zum Schmunzeln wie zum kritischen Betrachten der heutigen Zustände auf der Welt ein.      HORST KUHN

Quelle: Altmühl-Bote Gunzenhausen, Ausgabe15. Oktober 2022   ©  Text und Foto: Horst Kuhn

 

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