Krieg in der Ukraine
Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet dringend um Spenden:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine Krise
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spende
„Stündlich steigt die Zahl der Menschen, die über die Grenzen nach Polen, Rumänien, Ungarn, in die Slowakei und die Republik Moldau fliehen“, sagt Martin Keßler, Direktor Diakonie Katastrophenhilfe. „Es wird in den kommenden Tagen darum gehen, Orientierung zu bieten und Nothilfe zu leisten. Wir rechnen damit, dass der Bedarf an Hilfe noch deutlich zunehmen wird.“ Bislang haben sich 520.000 Menschen außer Landes in Sicherheit gebracht, vor allem Frauen und Kinder.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat bereits vergangene Woche einen Nothilfefonds mit zunächst 500.000 Euro aufgelegt. Zu den Soforthilfen gehören Nahrungsmittel, Trinkwasser oder die Bereitstellung von Notunterkünften. Gemeinsam mit Partnern in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn werden aktuell weitere Hilfsmaßnahmen geplant. Neben der Hilfe in den Nachbarländern bereitet die Diakonie Katastrophenhilfe mit ukrainischen Partnern Maßnahmen in der Ukraine selbst vor. Die Partner bieten auch psychosoziale Hilfe an. Die Diakonie Katastrophenhilfe ist seit Beginn des Konflikts 2014 über viele Jahre in der Ukraine aktiv und verfügt sowohl in der Ukraine als auch in den Nachbarländern über ein Netzwerk von erfahrenen Nothilfeorganisationen. Auch im Rahmen des kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance wird Unterstützung geleistet.
Projektinformation Ukraine-Krise:
Krieg in Europa
Das Unvorstellbare ist eingetroffen: ein Krieg in Europa. Am 24. Februar 2022 hat Russland einen Angriffs- krieg auf die Ukraine gestartet. Der Krieg herrscht nicht nur im Osten der Ukraine, sondern auch in den bis- lang friedlichen Regionen des Landes. Raketen schlagen in Wohnblöcke und Häuser ein, treffen eine un- schuldige Zivilbevölkerung. In den Großstädten suchen Menschen verzweifelt Schutz in U-Bahnhöfen, Tief- garagen und Kellern. „Den Preis für diesen Krieg werden die Menschen zahlen, die vollkommen unverschul- det ihre Sicherheit und ihr Zuhause verlieren werden“, sagt Dagmar Pruin, die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.
Massive Fluchtbewegungen in die angrenzenden europäischen Nachbarländer haben begonnen. Stündlich steigen die Zahlen der Menschen, die über die Grenzen nach Polen, Rumänien, Ungarn, die Slowakei und die Republik Moldau fliehen. Bislang haben sich rund 400.000 Menschen außer Landes in Sicherheit ge- bracht, die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. An den Grenzen spielen sich dramatische Szenen ab, denn die Männer müssen zurückbleiben um das Land zu verteidigen. Mit Zügen und Bussen werden die Flüchtlinge in Großstädte und Sammelunterkünfte weitergeleitet.
Der 11-jährige David 11 Jahre aus Kiew wird am polnisch-ukrainischen Grenzübergang in Medyka von seiner Mutter in Empfang genommen. Sein Vater hat ihn bis zum Grenzübergang gebracht und kehrt zurück nach Kiew, um zu kämp- fen. Foto: Frank Schultze
Notleidende Bevölkerung
Der Krieg trifft eine ohnehin notleidende und schwer traumatisierte Bevölkerung. Selbst ohne die aktuelle Eskalation benötigen in 2022 fast drei Millionen Menschen in der Ukraine humanitäre Hilfe, darunter mehr als 290.000 Binnenvertriebene. Doch diese Zahlen werden jetzt drastisch steigen. Vor allem die Zivilbevöl- kerung aus den östlichen Gebieten Luhansk und Donetsk versucht sich in westlich gelegeneren Landestei- len in Sicherheit zu bringen. Außerdem fliehen viele Einwohner aus Großstädten in ländlichere Regionen. „Viele Menschen suchen Zuflucht bei Familien und Verwandten“, berichtet Michael Frischmuth, Programm- leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. „Das betrifft sowohl die Binnenvertriebenen als auch die Flüchtlinge, die das Land verlassen.“ Doch innerhalb der Ukraine gibt es derzeit keinen sicheren Ort, denn Kämpfe sind überall möglich. „Besonders hart trifft es diejenigen, die ohnehin schon hilfebedürftig waren und in der Nähe der Kontaktlinien im Osten des Landes leben, sowie Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Alte und kranke Menschen“, so Frischmuth weiter.
Diakonie Katastrophenhilfe startet Hilfsmaßnahmen
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat umgehend ein Hilfsprogramm gestartet und tut alles, um das Überleben der Menschen zu sichern. Im ersten Schritt wurde ein Nothilfe-Fonds über 500.000 Euro für die Ukraine- Krise bereitgestellt. „Für den Fonds gelten vereinfachte Antragsverfahren“, erläutert Frischmuth. „Unsere Partner in der Ukraine und den Nachbarländern können damit schnell und unbürokratisch Nothilfe leisten.“ Zu den Soforthilfen gehören beispielsweise Nahrungsmittel, Trinkwasser oder die Bereitstellung von Notunterkünften.
Das evangelische Hilfswerk war seit Beginn des Konflikts in 2014 über viele Jahre im Osten der Ukraine ak- tiv und verfügt sowohl in der Ukraine, als auch in den Nachbarländern über ein Netzwerk von erfahrenen Nothilfeorganisationen. Auch im Rahmen des kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT Alliance wird Hilfe geleistet.
Zahlen & Fakten Ukraine(UN)
41,4 Millionen Einwohner
2,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen (schon vor Kriegsbeginn im Februar, Quelle: UNHNO 2022)
Fluchtbewegung: 400.000 in Nachbarländer geflohen (Zahlen erhöhen sich täglich), die UN rechnen mit bis zu 4 Millionen Flüchtlingen
Bislang mehr als 115.000 Flüchtlinge nach Polen
Karte: Fluchtbewegung in die westlichen Nachbarländer. Quelle: UN OCHA, 27.2.22(Stand 28.Februar 2022)
SO HILFT DIE DIAKONIE KATASTROPHENHILFE
Die Diakonie Katastrophenhilfe ist mit ihren Partnerorganisationen in der Ukraine und den Nachbarländern in engem Austausch. Für den Start des Hilfsprogramms wurde ein Nothilfe-Fonds über eine halbe Million Euro bereitgestellt. Auch über das kirchliche Hilfsnetzwerk ACT Alliance ist die Hilfe bereits angelaufen. Zu- dem entsendet das Hilfswerk den erfahrenen Nothilfe-Koordinator Tommy Bouchiba in das Krisengebiet. Er wird am 1. März nach Polen reisen, um die weitere Hilfe vor Ort zu koordinieren. „Die aktuelle Situation ist sehr unübersichtlich – deshalb ist es wichtig, die Hilfe gut mit den Partnern abzustimmen und zu koordinie- ren“, erläutert Frischmuth die Situation.
Erste Hilfsgüter für Menschen in Beregszász
Die Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, Hungarian Interchurch Aid (HiA), hat bereits am Samstag zwei Lastwagen mit Hilfsgütern für die Ukraine auf den Weg gebracht, um dort Flüchtlinge zu un- terstützen. Insgesamt 28 Tonnen Lebensmittel wie Konserven, Mehl, Zucker, Öl, Reis, Nudeln, Kekse, H- Milch, Tee und Hygieneartikel sind Teil des Transports. Ziel sind die Zentren Beregszász und Uzhhorod im Grenzgebiet zu Ungarn im Südwesten der Ukraine. Die Waren werden an Familien verteilt, die aufgrund des Krieges aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Hilfe in der Grenzregion zur Slowakei
Gemeinsam mit der langjährigen ukrainischen Partnerorganisation Vostok SOS wird beispielsweise in der Grenzregion zur Slowakei die Unterstützung der Menschen bei der Umsiedlung sowie die Deckung ihrer hu- manitären Grundbedarfe vorbereitet. Auch psychosoziale Unterstützung, Rechtsberatung und –beistand so- wie Hilfe für Gemeinschaften in bombardierten Dörfern und Städten sind in Vorbereitung.
Diese Hilfsmaßnahmen plant die Diakonie Katastrophenhilfe auch in weiteren Regionen. „Auch Bargeldhil- fen werden Teil unseres Programmes sein,“ berichtet Frischmuth, „etwa für Flüchtlinge, die in Gastfamilien und bei Verwandten in den Nachbarländern und in Drittstaaten unterkommen.“
Nochmal: Spendenkonto Diakonie Katastrophenhilfe:
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin, Evangelische Bank,
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Ukraine Krise
Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Hinweis zu Sachspenden
Für die weltweiten Projekte nimmt die Diakonie Katastrophenhilfe keine Sachspenden entgegen. Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleider und Plastikplanen für Unterkünfte kaufen wir in der Regel auf loka- len und regionalen Märkten ein. Damit ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter den genauen Bedarf treffen und den Verhältnissen im Land und den Gewohnheiten der Menschen entsprechen. Zudem sind die Kosten ge- ringer und die regionale Wirtschaft wird gestärkt.